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Onlinekatalog (Archiv)

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92. Saalauktion  -  30.10.2019 14:00
30. Oktober -2. November 2019

 
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Los 2199
Friedrich August I., der Starke 1694-1733 Große Silbermedaille o.J. (1707). (H. P. Grosskurt) Auf seinen Widerstand gegen Karl XII. von Schweden im Krieg von 1703-1706. Kopf mit langem Haar nach rechts, D G AVGVSTVS II REX POLON ELECT SAXON (= Von Gottes Gnaden Friedrich August II. König von Polen, Kurfürst von Sachsen) / Herakles schwingt seine Keule auf die vierköpfige Hydra, ADVERSIS RESISTENDVM PRVDENTIA (= Man muss durch Klugheit den Gegner widerstehen). 65 mm, 87,59 g. Slg. Merseburger 1466 var. (Bronze) Daßdorf 1179 Gebauer - H.-Cz. 2702 (R4) Prachtvolles Exemplar von größter Seltenheit.

Feine Patina, Avers kl. Kratzer, vorzüglich-Stempelglanz
; Deutsche Münzen und Medaillen; SACHSEN-KURLINIE AB 1547 (ALBERTINER); diverse


Nach der Absetzung August des Starken als König von Polen platzierte Karl XII. von Schweden 1704 einen seiner Vertrauten auf dem polnischen Thron, Stanislaus Leszczynski. Währenddessen konnte Zar Peter von Russland hinter Karls Rücken Teile des baltischen Raumes erobern und an der Ostsee sogar eine neue Stadt bauen Sankt Petersburg.
Nachdem Karl erkannt hatte, dass er August auf polnischem Territorium nicht besiegen konnte, da er in Sachsen immer wieder neue Armeen aufstellte, griff er 1706 Sachsen direkt an. Im Frieden von Altranstädt zwang er August schließlich zu einem Friedensvertrag und zum Ende der Personalunion Sachsen-Polen. Die hier vorliegende Medaille nimmt den Widerstand Augusts des Starken gegen die Politik Schwedens auf, indem er als Hercules Saxonicus im Kampf mit der schwedischen Hydra versucht, sein Legitimationsrecht auf den polnischen Thron zurückzuerobern. Die Dynamik der Bildkomposition in Verbindung mit dem Wahlspruch und natürlich verbunden mit der Gleichsetzung Augusts des Starken mit einem griechischen Halbgott zeigen ihn nicht nur als heroischen und kraftvollen Herrscher, sondern deuten auch seine Rolle eines klugen Strategen und Politikers an. Denn laut der griechischen Mythologie gilt es bei der Abtrennung eines der Köpfe der Hydra um Vorsicht, denn wenn das Untier einen Kopf verliert, wachsen an dessen Stelle zwei neue wieder nach. So steht die Hydra hier als eine Metapher für einen unberechenbaren Gegner, den man nur mit kluger und gut überlegter Taktik und nicht durch kurzsichtige Brachialgewalt zu bezwingen im Stande ist. Mit diesem Hintergrund besticht diese Prunkmedaille als eine Quelle der besonderen Art für die Geschichte des Kurfürstentum Sachsens.
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