Das hier vorgestellte Stück stellt in zweierlei Hinsicht eine absolute Rarität dar. Die frühen Belege von Brakteaten größerer Durchmesser der Garfschaft Brehna sind sehr selten; seltener als dieser Umstand, ist jedoch die in der Brakteatenzeit äußerst seltene Möglichkeit der doppelten und eindeutigen Zuweisung eines Stückes. Es nennt hier nicht nur den Herrscher mit seinem Titel Comes Brenensis, wie er auch in den zeitgenössischen Quellen genannt wird, sondern neben dem Kreuzglobus als Symbol seiner Herrschaftsgewalt hält er das Symbol der Grafschaft Brehna, das Seerosenblatt. Somit stellt dieses äußerst seltene Exemplar mittelalterlicher Kleinkunst nicht nur ein Belegstück der Münz- und Geldgeschichte Mitteldeutschland dar, sondern ist gleichzeitig ein wunderbares Beispiel für einen eindeutig zuzuweisenden Brakteaten, auf welchem durch Wappen und Titulatur der Prägeherr genannt wurde.